Zwischenzeitlich liegt die erste überarbeitete und um Behandlungspfade Rettungsdienst (BPR) erweiterte Version der Standardisierten Arbeitsanweisungen (SAA) als Algorithmen für die Durchführung von invasiven Maßnahmen und Gabe von Medikamenten durch Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter bei Notfällen mit akuter Lebensbedrohung vor. Diese Dokumente bzw. Materialien wurden in einer Arbeitsgruppe von Ärztlichen Leitungen Rettungsdienst aus vier Landesverbänden (Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein Westfalen, Sachsen und Sachsen-Anhalt) ausgearbeitet und in Nordrhein-Westfalen mit dem Städtetag, dem Landkreistag und dem Städte- und Gemeindebund abgestimmt. Sie basieren auf den Katalogen, die im Pyramidenprozess I in den Jahren 2013 und 2014 konsentiert worden sind. Unter Federführung des Bundesverbandes der Ärztlichen Leiter Rettungsdienst sind verschiedene medizinische Fachgesellschaften, rettungsdienstliche Fachverbände und Ausbildungseinrichtungen zu der Auffassung gekommen, dass diese Maßnahmen und Medikamente im Rahmen der 3-jährigen Notfallsanitäter-Ausbildung soweit erlernbar sind, dass sie im Einsatz beherrscht werden können. Zusätzlich liegen den Behandlungspfaden Rettungsdienst die Notfall-Krankheitsbilder zu Grunde, die im Rahmen des Pyramidenprozesses II in Zusammenarbeit mit medizinischen Fachgesellschaften, der BAND und dem Deutschen Berufsverband Rettungsdienst (DBRD) ausgearbeitet und am 21.12.2016 in Köln mit Vertretern der rettungsdienstlichen Fachverbände, Feuerwehren und Ausbildungseinrichtungen konsentiert wurden. In diese Arbeitsanweisungen fließen im Rahmen der regelmäßigen Überarbeitungen und Ergänzungen beständig neue wissenschaftliche Erkenntnisse und Rückmeldungen aus der rettungsdienstlichen Praxis ein.
In Nordrhein-Westfalen tragen auf Initiative des Gesundheitsministeriums abgestimmt und ergänzend der Landesverband der Ärztlichen Leitungen sein medizinisches Wissen und die Kommunalen Spitzenverbände ihre Kompetenz in Einsatztaktik, Organisation und Personalführung bei.
Die jeweils zuständige Ärztliche Leitung Rettungsdienst ist verantwortlich dafür, dass die von ihr vorgegebenen Arbeitsanweisungen regelmäßig geschult, überprüft und damit in der Einsatzpraxis beherrscht werden (Anordnungsverantwortung). Die Durchführungsverantwortung jeder Notfallsanitäterin und jedes Notfallsanitäters bleibt hiervon unberührt. Die „off-label-use“ Problematik, die bei einigen Medikamenten und Medizinprodukten im rettungsdienstlichen Setting für Notärzte und rettungsdienstliches Fachpersonal besteht, wurde vom Bundesverband der ÄLRD Deutschland unter juristischer Beratung bearbeitet. Demnach ist die Durchführung entsprechender Maßnahmen durch Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter möglich, wenn die Ärztliche Leitung Rettungsdienst in spezifischen und eindeutigen Verfahrensanweisungen den Anwendungsbereich im Rettungsdienst vorgibt und damit den Entscheidungsprozess vorwegnimmt. Dosierungsangaben und Altersgrenzen stellen den fachlichen Konsens der vier beteiligten Landesverbände/Arbeitsgruppen der Ärztlichen Leiter Rettungsdienst auf wissenschaftlicher Basis dar. Sie gewährleisten damit eine größtmögliche Anwender- und Patientensicherheit. Die angegebenen Empfehlungen wurden von den Verfassern mit größtmöglicher Sorgfalt erarbeitet und geprüft. Trotz sorgfältiger Manuskripterstellung und Korrektur des Satzes können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Die Verfasser sind sich ebenfalls bewußt, dass damit noch nicht alle Bereiche der notfallmedizinischen Versorgung abschließend abgedeckt sind, jedoch sichern die hier enthaltenen Empfehlungen den aktuellen rettungsdienstlichen Standard für die Tätigkeit der Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter.
Die vorliegenden Standardarbeitsanweisungen und Behandlungspfade unterliegen einer regelmäßigen Überprüfung und kontinuierlicher Weiterentwicklung im Rahmen eines fortlaufenden Entwicklungsprozesses.
In the meantime, the first revised and Pathways Rescue Service (BPR) extended version of the Standardized Procedures (SAA) has been used as algorithms for the implementation of invasive procedures and medication by emergency paramedics in emergency life-threatening emergencies. These documents and materials were developed in a working group of Medical Lines Rescue Service from four state associations (Mecklenburg-Western Pomerania, North Rhine Westphalia, Saxony and Saxony-Anhalt) and coordinated in North Rhine-Westphalia with the Cities Day, the county council and the city and community federation. They are based on the catalogs that were agreed in Pyramid Process I in 2013 and 2014. Under the leadership of the Federal Association of Medical Directors Rescue Service various medical societies, rescue service professional associations and training institutions have come to the conclusion that these measures and drugs in the context of 3-year paramedic training can be learned so far that they can be mastered in the field. In addition, the treatment paths rescue service based on the emergency medical conditions, in the context of the pyramid process II in collaboration with medical societies, the BAND and the German professional association Rescue Service (DBRD) and drafted on 21.12.2016 in Cologne with representatives of the rescue service professional associations, fire departments and Training institutions were agreed. As part of the regular revisions and additions, these work instructions constantly incorporate new scientific findings and feedback from rescue services.
In North Rhine-Westphalia, at the initiative of the Ministry of Health, the Medical Association and the National Association of Medical Associations are coordinating their expertise in operational tactics, organization and personnel management.
The responsible Medical Direction Rescue Service is responsible for ensuring that the work instructions given by her are regularly trained, checked and thus mastered in operational practice (assignment responsibility). The execution responsibility of each paramedic remains unaffected. The "off-label-use" problem, which exists for emergency services and rescue service personnel for some medicines and medical devices in the rescue service setting, was handled by the Federal Association of ÄLRD Germany under legal advice. Accordingly, the implementation of appropriate measures by paramedics and paramedics is possible if the medical director prescribes rescue service in specific and clear procedural instructions, the scope of the rescue service and thus anticipates the decision-making process. Dosing information and age limits represent the professional consensus of the four participating national associations / working groups of the medical director rescue service on a scientific basis. They thus ensure the greatest possible user and patient safety. The specified recommendations were prepared and checked by the authors with the greatest possible care. Despite careful manuscript creation and correction of the sentence errors can not be excluded. The authors are also aware that this does not cover all areas of emergency medical care, but the recommendations contained herein ensure the current standard of rescue service for the work of emergency paramedics.
The present standard operating procedures and treatment pathways are subject to regular review and continuous development as part of an ongoing development process.